Neurogenes Zittern: Traumabewältigung & Therapie

Über 40.000 Menschen in 17 Ländern haben bis zum Jahr 2010 die Durchführung neurogener Zitterübungen, bekannt als TRE® (Tension and Trauma Release Exercises), praktiziert. Entwickelt vom US-Amerikaner und Sozialarbeiter Dr. David Berceli, bietet diese Methode eine innovative Herangehensweise an Traumatherapie und chronische Spannungszustände. In der Tat ergab eine Dissertation aus dem Jahr 2011, dass TRE® eine signifikante Reduktion von Angstsymptomen bei gesunden Erwachsenen bewirkt. Ebenso unterstreicht eine Vergleichsstudie des US-Verteidigungsministeriums die Entspannungswirkungen und leichte Erlernbarkeit dieser Methode.

Als Selbstheilungstechniken konzipiert, basieren die Praktiken des neurogenen Zitterns Trauma darauf, durch bewusste Bewegungsabläufe einen natürlichen Zitterreflex im Körper zu provozieren. Diese Reaktion soll nicht nur eine physische Entspannung hervorrufen, sondern auch tiefgreifende seelische Entlastung bei einer Vielzahl psychischer Beschwerden bieten. Die TRE-Methode, die von Dr. Hildegard Nibel digital in Form der „NeuroZittern“ App verfügbar gemacht wurde, verspricht Benutzern, die sieben leicht erlernbaren Übungen über eine integrierte Tagebuchfunktion selbstständig zu praktizieren und Fortschritte zu dokumentieren.

Bemerkenswerte akademische Untersuchungen bringen ans Licht, wie effektiv diese Übungen auch in der Praxis wirken. Die Pilotstudie bei den Mitarbeitern eines SOS-Kinderdorfs in Kapstadt und die Online-Befragung des Norddeutschen Instituts für bioenergetische Analyse belegen beachtenswerte Stressreduktionen durch TRE. Dazu kommt der bedeutende Einsatz der TRE-Übungen in der Militärseelsorge der deutschen Bundeswehr, ein weiterer Beleg für die praktische Anwendung der Methode auch in hochfordernden Umgebungen.

Dieser Artikel beleuchtet, gestützt auf reale Fälle und wissenschaftliche Studien, wie neurogenes Zittern zur Selbsthilfe bei unterschiedlichsten Formen des Traumas eingesetzt werden kann. Wir erforschen Dr. David Bercelis TRE-Methode in ihrer heutigen Relevanz und diskutieren sowohl potentielle Vorteile als auch die Bedeutung professioneller Begleitung bei deren Anwendung.

Einleitung in das Konzept des neurogenen Zitterns

Viele Therapiemethoden beruhen auf der traditionellen psychologischen und physiologischen Wissenschaft, doch das Konzept des neurogenen Zitterns öffnet neue Wege zur Bewältigung von Trauma und Stress. Dieses Phänomen, bekannt unter der Neurogenes Zittern Definition, ist ein faszinierendes Feld, das tief in die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers eingreift.

Definition und Ursprung des neurogenen Zitterns

Als ein natürlicher Selbstheilungsreflex, wird das neurogene Zittern durch spezifische Übungen induziert, die darauf abzielen, die Muskelspannung, insbesondere in den Psoas-Muskeln, zu lösen. Diese Methode wurde ursprünglich entwickelt, um Personen in Krisengebieten zu helfen und basiert auf der Beobachtung, dass Menschen und auch andere Säugetiere als Reaktion auf Traumata instinktiv zittern. Dieses Zittern dient dazu, die im Körper gespeicherten Spannungen abzubauen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Die Rolle von David Berceli in der Entwicklung der TRE-Methode

David Berceli, ein wichtiger Pionier in der Forschung zu diesem Phänomen, entwickelte die sogenannten TRE (Tension and Trauma Releasing Exercises) Übungen. Diese Übungen sind speziell darauf ausgerichtet, den Zitterreflex zu aktivieren und damit tiefsitzende physische sowie emotionale Spannungen zu lösen. Berceli’s Arbeit hat weltweit Aufmerksamkeit erregt, insbesondere nachdem er mit Opfern von Krieg und Katastrophen gearbeitet hat, wie bei den Attacken in Norwegen 2011 und dem Schulmassaker von Newtown 2013.

Studie Jahr Ergebnis
Disertation 2011 2011 Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
Pilotstudie, SOS-Kinderdorf Südafrika 2014 Reduktion von Stress bei Mitarbeitern
US Department of Defense Forschung Nicht spezifiziert Effektive Antistress-Methode

Neurogenes Zittern als Methode der Traumabewältigung

Die Praxis des neurogenen Zitterns, eine zentrale Säule der Traumabewältigung durch neurogenes Zittern, hat sich als effektive Therapieform erwiesen, insbesondere bei der Behandlung von Traumafolgestörungen. TRE bei Traumafolgestörungen bietet eine wissenschaftlich fundierte Methode, die es ermöglicht, durch körperliche Übungen den Zustand nach traumatischen Erfahrungen zu verbessern. Dies basiert auf dem Verständnis, dass traumatische Erlebnisse nicht nur psychologische, sondern auch physische Spuren im Körper hinterlassen.

Eine spezifische Untersuchung mit ukrainischen Soldaten illustriert die Effektivität von TRE. Nach regelmäßiger Anwendung über sechs Monate, berichteten die Teilnehmer von einer signifikanten Abnahme von Beschwerden wie Fuß-, Knie- und Rückenschmerzen. Des Weiteren wurde eine allgemeine Verbesserung der Schlafqualität und eine Reduzierung chronischer Schmerzen festgestellt.

Erfahrungsbereich Verbesserungen
Schlafqualität Verbesserung
Chronische Schmerzen Verringerung
Stressniveau Signifikante Reduktion

Die Theorie hinter neurogenem Zittern und TRE bei Traumafolgestörungen ist, dass das Zittern – ein ursprünglich natürlicher und instinktiver Prozess zur Entspannung von Tieren nach Gefahrensituationen – in ähnlicher Weise bei Menschen funktioniert. Viele Menschen berichten, dass regelmäßige Sitzungen des neurogenen Zitterns ihnen helfen, Stress effektiv zu reduzieren und die Verbindung zum eigenen Körper wiederherzustellen, was für die Traumabewältigung durch neurogenes Zittern zentral ist.

Die angewandten Übungen im Rahmen der TRE®-Methode, die oft schon nach wenigen professional begleiteten Sitzungen selbstständig praktiziert werden können, zielen darauf ab, den sogenannten „Freezing“-Zustand aufzulösen. Durch das Erlernen dieser Technik können betroffene Personen aktiv an ihrer eigenen Heilung und Wiedererlangung der Körperharmonie arbeiten.

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Die wissenschaftliche Basis hinter neurogenem Zittern

Im Zentrum der Forschung um das neurogene Zittern steht das Nervensystem und seine Reaktion auf Stress. Durch spezielle Übungen, die vor allem die Oberschenkelmuskeln ansprechen, wird das Zittern provoziert, welches nachweislich Stress abbauen und zur Psychosomatik beitragen kann. Die Stressphysiologie wird somit aktiv beeinflusst, und das neurogene Zittern zeigt sich als Brücke zwischen körperlicher Betätigung und psychologischer Entspannung.

Einfluss des neurogenen Zitterns auf das Nervensystem

Durch neurogenes Zittern werden Mechanismen im Körper aktiviert, die das Nervensystem beruhigen und regenerieren. Die hypothalamische Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, welche eine zentrale Rolle bei der Stressbewältigung spielt, wird durch dieses Zittern positiv beeinflusst. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit dar, indem es eine natürliche Form der Stressreduktion bietet und zugleich die Psychosomatik unterstützt.

Studien und Forschungsergebnisse zur Effektivität

Die wissenschaftliche Untersuchung des neurogenen Zitterns steht noch am Anfang, aber erste empirische Studien zeigen vielversprechende Ansätze. Nutzer des neurogenen Zitterns berichten von einer Reduktion der Symptomschwere, Verbesserungen bei Schlafproblemen und einer allgemein höheren Lebensqualität. Die Forschung konzentriert sich dabei besonders auf die Linderung von PTBS-Symptomen, Angstzuständen sowie eine Steigerung der emotionalen Resilienz.

Effekt Häufigkeit der Übung Verbesserung
Schlafqualität 2x wöchentlich Stark verbessert
Symptomschwere bei PTBS 2x wöchentlich Reduziert
Stressresilienz 2x wöchentlich Erhöht

Es wird klar, dass größere, kontrollierte Studien notwendig sind, um die Mechanismen und die volle Wirksamkeit des neurogenen Zitterns zu erfassen. Derzeitige Forschungen fokussieren sich auf die Verbesserung der methodischen Ansätze, um den wissenschaftlichen Nachweis der Effekte weiter zu stärken.

Anwendungsbereiche des neurogenen Zitterns

Das neurogene Zittern, eine Methode zur Stress- und Traumabewältigung, die im Rahmen der Tension and Trauma Releasing Exercises (TRE) entwickelt wurde, hat sich als besonders wirksam bei der Behandlung von PTSD und anderen Traumafolgestörungen erwiesen. Es ermöglicht eine sanfte Aktivierung des autonomen Nervensystems, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Selbstregulation zu verbessern.

Neurogenes Zittern bei PTSD und anderen Traumafolgestörungen

PTSD und Traumafolgestörungen manifestieren sich oft durch tiefsitzende körperliche und emotionale Symptome. Neurogenes Zittern hilft, diese Symptome zu lindern, indem es den Körper aktiv in den Heilungsprozess einbindet. Die Praxis fördert die Entladung von im Körper gebundener Energie und begünstigt damit die Wiederherstellung eines emotionalen Gleichgewichts.

Von Stressabbau bis zur Schmerzlinderung: Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Abgesehen von seiner Rolle bei der Bewältigung von Traumafolgestörungen wird neurogenes Zittern auch zur Linderung von chronischen Schmerzen, zur Verbesserung des Schlafes und als allgemeine Entspannungstechnik eingesetzt. Diese Technik wird zunehmend als therapeutisches Mittel anerkannt, um körperliche und seelische Spannungen effektiv abzubauen.

Einsatzmöglichkeiten neurogenes Zittern

Zeitraum Anzahl der Sitzungen Dauer pro Sitzung
16 Wochen Täglich mehrmals 10 Minuten

Die Entwicklung und Anwendung des neurogenen Zitterns, das auf den Forschungen von Dr. David Berceli basiert, unterstreicht die Bedeutung von körperorientierten Therapieansätzen im modernen Heilungsprozess. Durch das Einbeziehen des Körpers in den Therapieprozess können langanhaltende Effekte erzielt werden, was die Methode zu einem wertvollen Werkzeug in der Traumatherapie macht.

Wie neurogenes Zittern Trauma praktisch angeht

Neurogenes Zittern ist eine physische Methode, die speziell für die Bewältigung und Heilung von Traumata entwickelt wurde. Über die TRE-Übungen, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die von David Berceli entwickelt wurde, erlernen Betroffene, wie sie ihre Körper durch kontrolliertes Zittern beruhigen können. Dieser Prozess hilft den Teilnehmern, langanhaltende Spannungen und Traumata aus ihrem Körper zu lösen.

Die TRE-Übungen: Ein Schritt-für-Schritt-Prozess

Die TRE-Übungen umfassen eine Serie von einfachen, aber effektiven Bewegungen, die das neurogene Zittern lernen fördern. Diese Aktivitäten beginnen typischerweise mit Dehnübungen der größeren Muskelgruppen, insbesondere die des unteren Körpers, wie die Psoas-Muskeln, welche zentrale Rollen im Kampf- oder Fluchtmechanismus spielen. Durch die Stimulation dieser Muskeln kann der Körper beginnen, auf natürliche Weise zu zittern, ein Prozess, der dazu beiträgt, tief sitzende körperliche Spannungen zu lösen.

Empfehlungen für die Praxis: Häufigkeit und Dauer der Übungen

Es wird empfohlen, die TRE-Übungen nicht öfter als zweimal pro Woche durchzuführen, wobei jede Sitzung maximal 15 Minuten dauern sollte. Diese Dauer und Frequenz sind optimiert, um den Körper nicht zu überfordern und gleichzeitig genügend Raum für Erholung und Reflektion zu geben. Eine regelmäßige Ausübung dieser Praktik ist ausschlaggebend für die langfristige Traumabewältigung und allgemeine Stressreduktion.

Die TRE-Übungen bieten somit eine praktische, anwendbare Methode zur Adressierung von Traumata, die jeder lernen und in den eigenen vier Wänden ausführen kann. Dieses Verfahren führt die Betroffenen schrittweise durch den Prozess der Selbstheilung, wobei Sicherheit und Kontrolle stets im Vordergrund stehen.

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Selbsthilfe durch neurogenes Zittern: Ein Erfahrungsbericht

Erfahrungsberichte von Nutzern des neurogenen Zitterns, oft auch als Tension and Trauma Release Exercises (TRE) bekannt, verdeutlichen immer wieder die Wirksamkeit dieser Selbsthilfe-Technik bei der Traumaverarbeitung. Viele berichten von einer spürbaren Entlastung körperlicher Spannungen und einer damit einhergehenden emotionalen Erleichterung.

Durch die Anwendung von TRE können betroffene Personen einen aktiven Beitrag zur eigenen Gesundheit und zum Wohlbefinden leisten. Die Akzeptanz und der Einbezug des Körpers spielen dabei eine zentrale Rolle, ermöglichen eine tiefere Selbstwahrnehmung und fördern die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts.

Die einführenden Übungen und die schrittweise gesteigerte Intensität der Bewegungen machen es möglich, dass selbst Personen ohne vorherige Erfahrung die Methode sicher anwenden können.

Diese Selbsthilfe-Praxis hat nicht nur zu einer Senkung der Schmerzempfindung geführt, sondern auch das Stressmanagement und die Schlafqualität deutlich verbessert. Durch die Reduktion von Angstzuständen fördert TRE ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle über eigene Reaktionsmuster.

Einer der Vorzüge der TRE-Methode liegt in ihrer breiten Anwendbarkeit, unabhängig von Alter oder Fitnesslevel der Anwendenden. Erfahrungsberichte heben hervor, dass selbst geringfüge Integration von neurogenem Zittern in den Alltag signifikante Verbesserungen bewirken kann.

Traumaverarbeitung

Buchtitel Durchschnittliche Bewertung Amazon Bestseller-Rang
Der Selbstheilungsnerv 4.5 / 5 Sterne (810 Bewertungen) 181,901
Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung 4.6 / 5 Sterne (663 Bewertungen) 91 (Kategorie: Körpertherapie)
Wege in die Freiheit 4.8 / 5 Sterne (80 Bewertungen) Nicht spezifiziert

Durch diese Bücher und die gesammelten Erfahrungsberichte lässt sich leicht erkennen, wie TRE erfolgreich als Selbsthilfe-Strategie für die Bewältigung von Trauma und Stress eingesetzt wird.

Neurogenes Zittern und seine therapeutische Relevanz heute

In der modernen Traumatherapie gewinnt das neurogene Zittern, auch bekannt als Faszien-Stress-Release (FSR), zunehmend an Bedeutung. Diese Methode basiert auf der natürlichen Fähigkeit des Körpers, sich durch neurogenes Zittern selbst zu regulieren. Es handelt sich dabei um einen uralten biologischen Abwehrmechanismus, der vor allem in der tief liegenden Faszienschicht des Körpers, Stressenergie speichert und verarbeitet.

Die Aktuellen Therapieansätze erkennen die spontane Freisetzung von Spannungen durch unwillkürliche Körpervibrationen als wesentlich für die Reduzierung von Stress an. Diese Methode der Traumabewältigung überschreitet kulturelle, sprachliche und nationale Grenzen und wurde sogar erfolgreich in Programmen zur Flüchtlingshilfe angewendet.

Die Heilungsstrategien durch FSR umfassen ein verbessertes Körperbewusstsein, welches entscheidend für die Entwicklung von Resilienz gegenüber Stress und Krisen ist. Regelmäßige Anwendung der von Traumatherapeut David Berceli entwickelten TRE (Tension & Trauma Releasing Exercises) fördert die Bewältigung von fundamentalen Emotionen wie Angst, Wut, Scham und Traurigkeit.

Problem Ohne FSR Mit FSR
PTSD-Symptomdauer 20+ Jahre Verbesserung durch regelmäßige Anwendung
Prävalenz in Trauma-Bevölkerungen 50%-70% Reduzierung durch frühzeitige Intervention
Körperliche Reaktionen Starke Verspannungen Entspannung und erhöhte Mobilität
HPA-Achs Aktivierung Chronischer Stress Regulation der Stressreaktionen

Im Hinblick auf Neurogenes Zittern 2025 ist anzumerken, dass die Bedeutung dieser Methode mit wachsendem Interesse an selbstgesteuerten Heilungsstrategien weiter steigen wird. Die einfache Zugänglichkeit und die Möglichkeit der Selbstanwendung machen FSR zu einem wertvollen Werkzeug in der Traumabewältigung – ein Trend, der sich mit Sicherheit in den kommenden Jahren noch verstärken wird.

Potentielle Risiken und Kritik am neurogenen Zittern

Neurogenes Zittern wird oft als effektive Selbsthilfemethode für Traumaopfer vermarktet. Doch obwohl die Technik viele Anhänger hat, warnen Experten immer wieder vor den Risiken neurogenes Zittern und der Durchführung dieser Methode ohne professionelle Begleitung. Die Selbsttherapie birgt die Gefahr, dass Personen mit schweren Traumafolgestörungen oder psychischen Erkrankungen sich zusätzlich belasten, da unsachgemäße Anwendung zu einer Verschlimmerung der Symptome führen kann.

Warnungen vor Selbsttherapie ohne professionelle Begleitung

Trotz der angenommenen Vorteile des neurogenen Zitterns betonen Therapeuten die Notwendigkeit einer fachlichen Überwachung. Die Integration des neurogenen Zitterns in bestehende Therapiepläne sollte stets hand in hand mit Fachpersonal erfolgen, das in der Lage ist, den Prozess entsprechend der individuellen Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Diese Vorsichtsmaßnahme minimiert die Risiken neurogenes Zittern und stellt sicher, dass die Übungen korrekt und wirkungsvoll ausgeführt werden.

Kritische Stimmen zur Wirksamkeit und Sicherheit

Bedenken hinsichtlich der Therapiesicherheit und Wirksamkeit des neurogenen Zitterns bleiben ein kontroverses Thema. Skeptiker argumentieren, dass die wissenschaftliche Grundlage unzureichend ist und die Ergebnisse bisheriger Studien nicht ausreichen, um die Methode bedenkenlos zu empfehlen. Hinzu kommt die Sorge, dass das körperliche Zittern falsch interpretiert wird und aus einer natürlichen Reaktion auf Muskelermüdung ohne langfristige therapeutische Vorteile resultiert.

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In Anbetracht dieser Punkte ist es wesentlich, dass sowohl Anwender als auch Therapeuten sich der volle Tragweite des Ansatzes und seiner möglichen Risiken neurogenes Zittern bewusst sind und die Methode nicht als Allheilmittel, sondern als möglichen Bestandteil eines umfassenden Behandlungsplans sehen.

Fazit

Die Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Auswirkungen von Traumata zeigt auf, dass die Notwendigkeit innovativer Heilmethoden wie des neurogenen Zitterns vor dem Hintergrund eines verstärkten Auftretens von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zentral ist. Vor allem, da aktive PTBS-Symptome durchschnittlich über zwei Jahrzehnte anhalten können, wie Kessler (2000) berichtet. Die Tatsache, dass Massentraumata die psychische Gesundheit ganzer Generationen affizieren, unterstreicht die Dringlichkeit eines therapeutischen Ausblicks, der auf schnelle und effektive Intervention setzt.

Neurogenes Zittern, ein Ansatz, der den Körper direkt einbezieht und die durch Stress und Trauma bedingten muskulären Verspannungen thematisiert, insbesondere im Bereich der Psoas-Muskeln, rückt dabei in den Fokus. Dieser Ansatz betont die physische Komponente von Trauma und sah seine Anwendung in von Krieg geprägten Regionen, wo gezielte Körperübungen zur Linderung chronischer muskulärer Spannungen entwickelt wurden. Die Verbindung zwischen neurobiologischen Prozessen und psychischem Stress, wie durch die Beeinflussung der HPA-Achse aufgezeigt wird, bestärkt die Annahme, dass therapeutische Ansätze wie das neurogene Zittern maßgeblich zur Regulierung dieser stressinduzierten Reaktionen beitragen können.

Angesichts dieser Faktoren und der Tatsache, dass ein wachsender Teil der Bevölkerung – dargestellt durch die 2,27% Hochbegabten – spezifische Bedürfnisse in therapeutischen Kontexten mit sich bringt, erscheint eine Gesamtbewertung von Methoden wie dem neurogenen Zittern als unabdingbar. Der Bedarf an Therapieansätzen, die sowohl in Krisengebieten als auch bei individuellen psychischen Belastungen anwendbar sind, betont die Relevanz eines Zugangs zu Therapiemöglichkeiten, die das Spektrum traditioneller Maßnahmen erweitern. Das Resümee neurogenes Zittern deutet somit auf einen positiven Beitrag zur Landschaft der Traumabewältigung und -therapie hin, dessen Potential und Wirksamkeit es jedoch weiterhin wissenschaftlich zu eruieren gilt.

FAQ

Was ist neurogenes Zittern und wie ist es entstanden?

Neurogenes Zittern ist eine Selbstheilungstechnik, die über spezifische Körperübungen ein therapeutisches Zittern auslöst, um die Bewältigung psychischer Belastungen zu fördern. Dieses Konzept wurde von David Berceli entwickelt, der es als Reaktion auf traumatische Erlebnisse konzipierte.

Was besagt die Theorie von David Berceli über neurogenes Zittern?

Die Theorie besagt, dass das durch Körperübungen herbeigeführte Zittern als Selbstheilungsreflex wirkt, welcher die angespannten Muskelgruppen, insbesondere die Psoas-Muskeln, entspannt und so die mit dem Trauma verbundenen Spannungen lösen kann.

Wie beeinflusst neurogenes Zittern das Nervensystem?

Neurogenes Zittern beeinflusst das Nervensystem, indem es auf die hypothalamische Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse einwirkt, was zur Regulierung hormoneller Stressreaktionen und zur Verarbeitung von Traumata beitragen kann.

Welche empirischen Nachweise gibt es für die Wirksamkeit des neurogenen Zitterns?

Bislang gibt es überwiegend subjektive Berichte und kleinere Studien, die auf mögliche positive Effekte wie verbesserten Schlaf und reduzierte Symptomschwere hinweisen. Größere kontrollierte Studien sind notwendig, um die Effektivität zuverlässig zu beurteilen.

Bei welchen Beschwerden kann neurogenes Zittern angewendet werden?

Neurogenes Zittern wird vor allem bei posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen traumabedingten Erkrankungen angewendet, kann aber auch bei allgemeinem Stressabbau, zur Linderung von chronischen Schmerzen und bei Schlafstörungen hilfreich sein.

Wie sollten die TRE-Übungen durchgeführt werden?

Die TRE-Übungen sollten als Schritt-für-Schritt-Prozess erlernt und dann regelmäßig durchgeführt werden, idealerweise nicht länger als 15 Minuten pro Session und zweimal wöchentlich, um eine kontinuierliche positive Wirkung zu erzielen.

Was sagen Individuen, die neurogenes Zittern praktizieren, über ihre Erfahrungen?

Viele berichten von einer tiefen Entspannung und dem Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit. Diese subjektiven Erfahrungsberichte legen nahe, dass neurogenes Zittern zur Verbesserung des emotionalen Zustands beitragen kann.

Welche Risiken sind mit neurogenem Zittern verbunden?

Obwohl es als Selbsthilfetechnik gilt, kann es bei Personen mit psychischen Erkrankungen oder Traumafolgestörungen zu unerwünschten Reaktionen kommen. Daher wird geraten, die Praxis nur nach Rücksprache mit einem medizinischen Fachpersonal durchzuführen.

Wie steht die medizinische Gemeinschaft zu neurogenem Zittern?

Es gibt sowohl Interesse als auch Skepsis innerhalb der medizinischen Gemeinschaft. Einige Fachleute sehen in neurogenem Zittern einen innovativen Therapieansatz, während andere aufgrund mangelnder umfangreicher Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit Kritik üben.

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